MULTIHALLE: Visionen für die Zukunft eines einzigartigen Baukunstwerks

Multihalle S

(thh) Zur Bundesgartenschau im Jahr 1975 wurde im Herzogenriedpark in Mannheim die Multihalle gebaut. Sie war von Anfang an ein polarisierendes Bauwerk, das aber weltweit für Furore sorgen sollte.
Die Halle mit einem mehrfach gekrümmten Gitter aus bis zu 35 Meter langen Holzleisten, überdacht eine Fläche von 7400 Quadratmetern. Sie ist max. 20 Meter hoch 60 Meter breit. Geplant hatten die Halle die Architekten Carlfried Mutschler, Joachim Langner und Frei Otto. Frei Otto machte sich besonders durch Konstruktionen im Leichtbau, wie etwa dem Münchner Olympiastadion einen Namen. Er wurde zu einem der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Er zählt neben Richard Buckminster Fuller und dem Spanier Santiago Calatrava zu den wichtigsten Vertretern der sog. „Organischen Architektur“.

Zeltartige Dachkonstruktionen, wie die Multihalle in Mannheim, gehören zu den bekanntesten Bauwerken Ottos. Die optimale Form seiner Dächer entwickelte er anhand von Experimenten mit Drahtmodellen, die er in Seifenlauge tauchte und die dann von Seifenblasen mit der geringstmöglichen Kohärenz überspannt wurden. Nach diesem Verfahren der Formgebung gestaltete er auch Gitterschalen aus langen Holzlatten, wie sie weltweit erstmalig in der Multihalle verbaut wurden.

Die Multihalle galt 1975 als die größte freitragende Kuppel der Welt und wurde deshalb das „Wunder von Mannheim“ genannt. 2600 Besucher fanden in ihr Platz. Die Multihalle war ursprünglich als temporäres Bauwerk nur für die Dauer der Bundesgartenschau 1975 geplant, doch gilt sie bis heute als größte unregelmäßig geformte Holzgitterschalenkonstruktion der Welt und wurde im Jahr 1998 aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt.

Die Stadt Mannheim hat gemeinsam mit der Architektenkammer Baden-Württemberg eine Kampagne zum Erhalt der Multihalle unter folgendem Motto initiiert: „denken, forschen, entwickeln”. Ein erster Schritt war die Gründung eines Vereins Multihalle. Darin engagieren sich neben Vertretern der Stadt Mannheim und der Architektenkammer Baden-Württemberg auch andere Akteure aus Architektur, Ingenieurwesen und Baukultur.

Status Quo
Das Foliendach bestand ursprünglich aus einer PVC-Folie mit Gewebe-Einlage. 1981 wurde die Halle dann mit einer neu entwickelten Kunststoffdichtungsbahn bezogen. Die bis dahin halbtransparente Dachhülle wurde nun weiß. Mittlerweile ist diese stellenweise porös geworden, so dass eindringendes Wasser das Holz der Dachkonstruktion beschädigt und die Tragfähigkeit beeinträchtigt. Zudem verschiebt sich die tragende Holzkonstruktion. Um weitere Verformungen zu verhindern, wurde aus statischen Gründen 2008 in der großen Halle ein Stützturm errichtet. Seit 2011 ist die eigentliche Halle gesperrt, die Wege unter der Bedachung sind weiterhin begehbar.

Auch die Dachkonstruktion außerhalb der eigentlichen Halle wurde inzwischen mit Stützen stabilisiert. Der bauliche Zustand verschlechtert sich weiterhin. Am 10. Juni 2016 stimmte der Gemeinderat der Stadt, bei nur einer Gegenstimme, einem Abriss zu, sollte nicht bis Ende 2017 ein namhafter Betrag zugunsten einer Sanierung über externe Zuschüsse, Sponsoring oder ein Crowdfunding zusammenkommen.

Am 23. Juni 2017 stimmte der Hauptausschuss des Mannheimer Gemeinderats für einen Aufschub einer endgültigen Entscheidung über die Zukunft der Multihalle bis Ende 2019. Sollte eine international angelegte Spendenkampagne den Hauptanteil der erforderlichen Sanierungskosten in Höhe von fast 12 Millionen Euro einbringen, werde auch die Stadt Mannheim einen Anteil beisteuern. Baubürgermeister Lothar Quast kalkulierte für die Kampagne eine Dauer von drei bis acht Jahren ein. Ziel war es nun, die Multihalle bis zur Bundesgartenschau 2023 in Mannheim zu retten und nutzbar zu machen. Auf der 16. Internationalen Architekturausstellung der Biennale von Venedig (2018) präsentierten das „saai” und die Stadt Mannheim die Multihalle mit Archivmaterial und neuen Nutzungskonzepten erstmals einem internationalen Publikum. Die Multihalle verkörpere einen „offenen Raum“ für eine „offene Gesellschaft“ mit ihrer experimentellen Entstehungsgeschichte, ihren offenen Raumqualitäten und ihrer Einbettung in die urbane Topographie von Stadt und Landschaft.

Am 5. April 2019 gab das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat bekannt, dass die Multihalle im Rahmen des Bundesprogramms der Nationalen Projekte des Städtebaus eine Förderung von 5 Millionen Euro erhalten wird. Zur Begründung dieser Entscheidung hieß es u. a.: „Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur Erhaltung und Inwertsetzung einer baukulturellen Ikone geleistet werden, deren beeindruckendes Tragwerk ein herausragendes Beispiel deutscher Ingenieurbaukunst ist.“

Mit großer Mehrheit beschloss der Gemeinderat am 9. Juli 2019, den Erhalt und die Sanierung der Multihalle mit einem Eigenanteil von 9,2 Millionen Euro durchzuführen. Der kommunale Anteil musste verdoppelt werden, da die erhoffte Förderung von Bund und Land geringer ausfiel als erwartet.

Die Zukunft
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien förderte im Rahmen des Europäischen Kulturerbe-Jahres im Programm SHARING HERITAGE ausgewählte Projekte von gesamtstaatlicher Bedeutung mit dem Ziel, die Rolle des europäischen Kulturerbes zu stärken. So auch das Projekt „EUTOPIA MULTIHALLE– Eine vergessene Utopie als Modell kultureller Stadtentwicklung“.

Nach bereits zwei erfolgreichen Jahren der Bespielung durch verschiedene Akteure aus Mannheim in 2017 und 2018 konnte 2019 mit „EUTOPIA MULTIHALLE” ein vielseitiges Programm implementiert werden, in dem sich Öffentlichkeitsarbeit, Informationsveranstaltungen, Ko-Kreation, politisches Theater und kulturelles Programm überlagerten. Der inhaltliche Schwerpunkt des Programms lag auf den vier Säulen der zukünftigen Nutzung des Ortes: Experimentelle Kunst, akademische Wissenschaft, demokratische Stadtgesellschaft und urbane Bewegung.

Um den historischen Bezug und die Einordnung der Multihalle in der Stadtgeschichte herzustellen und einen Ausblick auf die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim zu geben, wurde die Ausstellung „BUGA 75 – Ein Fest verändert die Stadt“ im Mannheimer MARCHIVUM installiert. Die Ausstellung zeigt auf, welche Bedeutung die Bundesgartenschau 1975 für Mannheim hatte und wie noch heute viele wunderbare Erinnerungen der einstigen Besucher wach sind. Außerdem warf sie einen Blick voraus auf die BUGA 2023. Die Multihalle spielte bereits bei der Bundesgartenschau 1975 eine zentrale Rolle als „Blumenhalle” und bildete einen Schwerpunkt der Ausstellung. Im vergangenen Jahr wurde sie nun wieder vielfältig zum Leben erweckt. Die Frage des „Ownership” der Multihalle stand im Zentrum des „Urban design thinking workshops” im Rahmen des deutsch-französischen Cultural Entrepreneurship Summits „Allez Hop!“. Die internationalen Teilnehmer des Workshops arbeiteten drei Tage an Ideen, die den Bürger der umliegenden Nachbarschaft ermöglichen sollen, sich die Multihalle nach und während der Sanierung zu „ihrer” Multihalle zu machen.

Projekt ERDE 2
Im Projekt ERDE 2 entstand gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen in der Multihalle eine künstlerische und ökologische Experimentierfläche. In einer zweiten Phase öffnete sich die Multihalle für die Öffentlichkeit. Regionale und überregionale Künstler bespielten den Raum und die Objekte mit Workshops und Performances.

Im Mai 2019 wurde die Multihalle zum Labor für eine offene, agile, transparente und zukunftsgewandte Verwaltung. Im „Staatslabor Multihalle” wurde an der Kulturtechnik des „Open Governments” geforscht. Ziel des Projekts war die Arbeit an zwei Kernfragen: Wie können Digitalisierung und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen besser zusammenwirken und die Digitalisierung stärker in den Dienst der Nachhaltigkeit gestellt werden, um unsere planetaren Lebensgrundlagen zu sichern?

concrete:music
Im Projekt concrete:music wurde die Multihalle nun zur Bühne für experimentelle Musik. Zwei junge Künstler und Komponisten aus Mannheim erforschten die musikalische Dimension der Multihalle durch orts- und raumspezifische Kompositionen, die sowohl einen musikalischen als auch einen inhaltlichen Bezug zur Halle und den Konzepten Frei Ottos hatten. Es entstand ein Soundtrack für die Multihalle.

Schillertage
Im Rahmen der Schillertage des Nationaltheaters Mannheim wurde die Multihalle zur Bühne für partizipatives Theater. Zusammen mit dem Stadtensemble, der Bürgerbühne Mannheims, entstand das Theaterstück „Mannheim 2.480 oder die subjektive Sicherheit“. Ziel war die Aneignung von alternativen theatralen Möglichkeitsräumen in der Multihalle in einem offenen Prozess. Themen wie Sicherheit, Kontrolle, Zugehörigkeit und Spaltung standen im Fokus des Projekts. Mehr als 400 Besucher nahmen an den Audiowalks in der Multihalle teil.

Offene Werkstatt
Im August wurde die Multihalle zur offenen Werkstatt. Im Rahmen der Werkstatt Multihalle [con]temporary living experiments „CO-CREATING HOME” haben 60 Studierende unterschiedlicher Herkunft im August an der Gestaltung und Konstruktion von experimentellen Interventionen zu den Fragen der offenen Gesellschaft gearbeitet. Ziel der Sommerakademie war das Bauen experimenteller Interventionen zu den Fragen der offenen Gesellschaft und dem transitorischen Wohnen in einem kollektiven und partizipativen Prozess. Als physisches Ergebnis der Sommer-Aktion entstanden sechs mobile Architekturen, die zum Teil in die öffentlichen Räume der Stadt auswandern werden. Die „Summer School Werkstatt Multihalle 2019” war Auftakt für das in Kooperation der Stadt Mannheim mit dem KIT geplante Frei Otto Study Center.

Erstes Mannheimer Placemaking Forum
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe in 2019 bildete das erste Mannheimer „Placemaking Forum”. Gemeinsam mit lokalen interdisziplinären Akteuren aus der Region wurden unterschiedliche Aspekte von Placemaking, ein facettenreicher Ansatz für die Planung, Gestaltung und Verwaltung öffentlicher Räume, diskutiert. Internationale Referenten gaben Einblicke in ihre jeweiligen Projekte und Erfahrungen.

Frei Otto Study Centre
Die Multihalle entwickelt sich zukünftig zu einer Plattform des wissenschaftlichen Austauschs zu den Themen Gesellschaft, Urbanität, Wohnen, Nachhaltigkeit, Politik und Technologie.
Als Kooperationsprojekt der Stadt Mannheim mit dem Karlsruher Institut für Technologie konzipiert und kuratiert das „Study Centre” Ausstellungen und Publikationen, organisiert Veranstaltungen und Symposien, leistet Vermittlungsarbeit und generiert Öffentlichkeit — insbesondere durch das Format” summerschool” in Kooperation mit verschiedenen Architekturfakultäten. Ziel ist es, innovative Antworten auf die Fragestellungen des zukünftigen städtischen Lebens zu entwickeln und das Bewusstsein für die gesamtgesellschaftliche Relevanz der Baukultur zu stärken. Diese Fragen sollen sowohl theoretisch erörtert als auch anhand konkreter urbaner Interventionen im Umfeld der Multihalle verortet werden.

Internationaler Ideenwettbewerb
„MULTIHALLE - DEMOCRATIC UMBRELLA”
Ziel des Wettbewerbs war es, ein neues Nutzungsprogramm für die Multihalle zu entwerfen und dieses architektonisch auszuformulieren. 50 Teilnehmer aus vier Kontinenten haben an dem Wettbewerb teilgenommen. Die internationale Jury unter dem Vorsitz von Peter Cachola Schmal nominierte im März 2019 drei Erstplatzierte und zwei Anerkennungen. Sie verständigte sich zudem auf grundsätzliche Leitideen für die zukünftige Entwicklung der Multihalle:

• Erhalt der „Kathedralen“-Eigenschaft der Halle: Keine großen/mehrgeschossigen Haus-im-Haus Konstruktionen, welche die Hallen verstellen.
• Die Halle als Schirm/Dach: Rückbau der vertikalen Anschlüsse
• Nutzung und Umbau des bestehenden Mutschler-Rohbaus (Steg, Restaurant und Tribüne) als Möglichkeit, zusätzliche, nach zu ermitteltem Bedarf zukünftiger Nutzer, zu planende Bauabschnitte zu integrieren
• Landschaftsplanerische Bearbeitung: Einbindung der Halle in den Park und Anbindung der Halle an die Stadt.

Die weitere Bearbeitung der prämierten Arbeiten erfolgte im Rahmen eines kooperativen Workshopverfahrens gemeinsam mit den drei Erstplatzierten. Aufgabe war eine Überarbeitung unter Berücksichtigung der von der Jury vorgegebenen Leitideen mit dem Ziel einer minimalen „Erstausstattung“ der Multihalle im Rahmen der geplanten Wiedereröffnung zur BUGA 2023.

Im September 2019 kam ein Teil der Jury erneut zusammen und empfahl die Arbeit des Büros COFO+PENA aus Rotterdam als jene mit dem größten Entwicklungspotential und der höchsten architektonischen Qualität.

Bereits in der Sitzung im März befand die Jury, dass es dem Entwurf gelinge, „den Optimismus der BUGA75 ins 21. Jahrhundert zu transportieren.” So entwickeln die Verfasser die Halle konzeptionell als „Stadt in der Stadt“ und verstehen diese als Katalysator sozialer Interaktion. Die Multihalle wird in einen neuen landschaftsplanerischen Zusammenhang gestellt, in dem der bisherige Eingangsbereich des Herzogenriedparks neu überformt und zu einer sogenannten „Hallenallee“ ausgebildet wird. In dieser Allee bieten verschiedene neue urbane Katalysatoren Aktivitätsräume mit sozialer Interaktion. Die Halle selbst wird weitgehend entkernt und dient in Verlängerung der Allee als offener Schirm, unter dem verschiedene neue Einbauten unterschiedliche Klimaräume anbieten. Die Verfasser entwerfen über das geforderte Programm hinaus auch Ideen zur phasenweisen Umsetzung ihres architektonischen und freiraumplanerischen Konzeptes.

In der Gesamtbetrachtung verknüpft die Arbeit geschickt das schwebende Dach mit der Landschaft, der Stadt und damit der Gesellschaft. Sie führt detailliert vor Augen, wie sich die Nutzung über die nächsten Jahre entwickeln kann. Das optimistische und offene Bild, das die Arbeit vermittelt, stellt aus der Sicht der Jury „eine gelungene Fortführung und Transformation von Frei Ottos Grundprinzipien dar.”

Bauphase
In der parallel zur Sanierung des Daches geplanten Umsetzung bis 2023 sind folgende Maßnahmen geplant: Die „große Halle“ soll unter Beibehaltung der sog. „Kathedralen-Wirkung“ in ihrer vollen Größe als Multifunktions- und Veranstaltungsfläche genutzt werden. Die vertikalen Fassaden der großen Halle werden zurückgebaut, um das Dach als Schirm freizustellen und in den Sommermonaten eine verbesserte Luftzirkulation zu erzielen.
Als ganzjährig nutzbarer Veranstaltungsraum wird ein einstöckiger rechteckiger Baukörper zwischen der großen Halle und dem Foyer im Erdgeschoss eingefügt, der auf der Ebene des ersten Obergeschosses als Bühne oder Plattform genutzt werden kann. Die Lage des Veranstaltungsraums ermöglicht es, den Bereich unter dem Steg im Erdgeschoss frei zu halten, um die Sichtbeziehungen zwischen der kleinen und der großen Halle zu erhalten.
Im Tribünenbereich der großen Halle werden die unteren beiden Stufen zurück gebaut. Die beiden verbleibenden Tribünenstufen werden beidseitig mit einer Fassade versehen, so dass belichtete und belüftete Büro-, Werk- und kleinere Veranstaltungsräume entstehen. Das ehemalige Restaurant in der kleinen Halle wird saniert und multifunktional genutzt.

„Die Multihalle wird zu einem wirklich offenen System, das einen vielseitigen Rahmen bietet, um Programme auf vielfältige Weise unterzubringen. Der Entwurf gibt der Multihalle den wesentlichen räumlichen und sozialen Rahmen, um aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen und ein aktiver Teil der Stadt zu werden. Die phasenweisen Interventionen beginnen mit der Öffnung der Multihalle für das Quartier. Die Synergie Multihalle-Nachbarschaft wird sich nach der BUGA verstärken und einen dynamischen sozialen Raum fördern, in dem die Bürger ihre Kreativität ausleben und ihr Wissen erweitern können, wie es bereits Otto und Mutschler anstrebten“, so kommentieren die Planer die Intention ihres Entwurfs.

Nutzungskonzept
Wesentlich für die „Wiederaneignung durch die Bevölkerung” der Multihalle ist nicht nur ihre architektonische Struktur zu erhalten, sondern die sich in ihr manifestierenden Ideale des Denkens Frei Ottos neu zu interpretieren und in die Zukunft fortzuschreiben. Frei Ottos visionäre Programmatik, die lokales Handeln mit globalen Lösungsansätzen genial verband, soll in der Multihalle als offener Raum für eine offene Gesellschaft aktualisiert werden, in dem die Einwohner Mannheims durch Sport-, Freizeit- und Kulturangebote zusammenfinden und dadurch die Basis dafür etablieren, zukunftsweisende Methoden und Formen des urbanen Zusammenlebens zu entwickeln.
Die möglichen Nutzungen reichen dabei von Veranstaltungen, die sich der Programmatik der Multihalle als herausragendem Kulturdenkmal widmen und dieses in die Zukunft fortschreiben, bis zur Bespielung des variablen Innenraumes durch ein buntes Angebot an Kultur- und Sportveranstaltungen.

Auf Grundlage der Zwischenergebnisse aus dem Wettbewerb „Democratic Umbrella” sowie der Ergebnisse aus „Programm SHARING HERITAGE” wurde die „mg: mannheimer gründungszentren gmbh“ mit der Konzeption künftiger Nutzungsmöglichkeiten für die Multihalle beauftragt. Die modulare Nutzungskonzeption orientiert sich dabei im Wesentlichen an den vier Säulen „Akademische Wissenschaft, Demokratische Stadtgesellschaft, Experimentelle Kunst und Urbane Bewegung und Sport”.

Dabei wurden Nutzungsmöglichkeiten, sowohl für den Raum unter dem Hauptdach als auch für die unterhalb des Daches bereits vorhandenen und neu entstehenden Räume, unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Nutzungspläne in der Stadt Mannheim verifiziert.

Die „Große Halle“ eignet sich insbesondere für Sport- und Bewegungsangebote, Ausstellungen, Märkte sowie kulturelle Veranstaltungen. In den neu entstehenden Räumen unterhalb der bisherigen Tribüne sind Büronutzungen für Vereine und/oder Startups, Co-Working aber auch handwerkliche bzw. künstlerische Nutzungen (Werkstätten, Ateliers, Artists in Residence, Proberäume) denkbar.

Im Bereich des bisherigen Restaurants ist auch weiterhin eine gastronomische Nutzung vorgesehen. Über allem steht die bereits im Namen angelegte „Multifunktionalität”.

Die weitere Konkretisierung der Nutzungskonzeption soll unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit, insbesondere der benachbarten Quartiere, erfolgen. Die zukünftige inhaltliche Ausrichtung der Multihalle entwickelt sich durch ihren Prozess der „Wiederaneignung” zur Plattform einer offenen Gesellschaft, in der sich Baukultur, Stadtentwicklung, Wissenschaft, Gesellschafts- und Grundsatzfragen, Kunst, Kultur und Sport in lokalem und internationalem Maßstab verbinden.

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