
Das „LEEUM“
Autoren und Bildmaterial:
Jin-Young Cecilia Auffarth & Prof. Dr. med. Gerd U. Auffarth
Das Samsung Art Museum (heute Teil des Leeum, Samsung Museum of Art) wurde 1965 von Lee Byung-chull, dem verstorbenen Vorstandsvorsitzenden der Samsung Group, gegründet und hatte die Mission, das koreanische Kulturerbe zu bewahren und gleichzeitig zeitgenössische Kunst weltweit zu fördern. Lee, ein leidenschaftlicher Kunstsammler, war überzeugt, dass unternehmerischer Erfolg mit gesellschaftlichen Beiträgen, insbesondere in den Bereichen Kunst und Bildung, einhergehen sollte.
Übersicht
Standort: 60-16 Itaewon-ro 55-gil, Yongsan-gu, Seoul (nahe Hannam-dong).
Architekten: Drei weltbekannte Architekten entwarfen die Museumsgebäude:
Museum 1 (Traditionelle Kunst): Entwurf: Mario Botta (Schweizer).
Museum 2 (Moderne und zeitgenössische Kunst): Entwurf: Jean Nouvel (Franzose).
Samsung Child Education & Culture Center: Entwurf: Rem Koolhaas (Niederländer).
Sammlungen & Ausstellungen
Museum 1
(Traditionelle Koreanische Kunst)
Ausgestellt sind koreanische Keramik, Kalligrafie und Malerei von der Antike bis zur Joseon-Dynastie. Zu den Highlights zählen Nationalschätze wie Goryeo-Seladon und Buncheong-Keramik.
Museum 2
(Zeitgenössische und Moderne Kunst)
Zeigt Werke koreanischer und internationaler Künstler, darunter:
Nam June Paik (Videokunst-Pionier)
Damien Hirst, Mark Rothko, Andy Warhol und
Francis Bacon.
Sonderausstellungen und Wechselausstellungen
Das Museum beherbergt regelmäßig Wechselausstellungen internationaler Künstler.
Eine schillernde Person:
Lee Byung-chull
Lee Byung-chull (이병철, 1910–1987) war der Gründer der Samsung Group und eine Schlüsselfigur in der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Südkoreas. Sein Vermächtnis reicht von der Industrie bis zur Kunstförderung, einschließlich der Gründung des Leeum Samsung Museum of Art.


Frühes Leben & Karrierebeginn
• Geboren: 12. Februar 1910 in Uiryeong (Südkorea).
• Studium: Abgebrochenes Wirtschaftsstudium in Tokio (1930er Jahre).
• Gründung von Samsung (1938): Start als Handelsunternehmen für getrocknete Lebensmittel (z. B. Fisch, Gemüse) in Daegu.
Aufstieg zum Industrie-Magnaten
Nach dem Koreakrieg (1950–1953) expandierte Lee Byung-chull in Schlüsselindustrien:
• 1953: Gründung Cheil Sugar (Südkoreas erste Zuckerfabrik).
• 1960er: Einstieg in Textilien, Elektronik (Samsung Electronics, 1969), Schiffsbau, Chemie.
• 1970er: Samsung wird zum Chaebol (Familienkonglomerat) mit staatlicher Unterstützung unter Park Chung-hee.
Kulturelles Engagement & Kunstsammeln
Lee war ein leidenschaftlicher Sammler koreanischer Antiquitäten und förderte die Bewahrung des kulturellen Erbes:
• 1965: Eröffnung des Ho-Am Art Museum (Yongin) für seine Privatsammlung (u. a. Nationalschätze wie Goryeo-Keramik).
• 1982: Das Museum öffnet für die Öffentlichkeit – ein frühes Beispiel für Corporate Art Patronage in Korea.
• Vision für Leeum: Vor seinem Tod plante er ein modernes Museum, das Tradition und zeitgenössische Kunst verbindet. Sein Sohn Lee Kun-hee realisierte dies 2004 mit dem Leeum Samsung Museum of Art.
Kontroversen & Vermächtnis
• Korruptionsvorwürfe: In den 1960ern floh er kurz nach Japan, nachdem er gegen Exportgesetze verstoßen haben soll.
• Chaebol-Kritik: Samsung wurde für Monopolbildung und undurchsichtige Machtübergabe an Familienmitglieder kritisiert.
• Tod: 19. November 1987 in Seoul. Sein Sohn Lee Kun-hee übernahm Samsung und baute es zum Tech-Giganten aus.
Lee Byung-chulls
Einfluss auf die koreanische Kultur
1. Wirtschaft: Machte Samsung zum globalen Konzern (heute: ~20 % von Südkoreas BIP).
2. Kunst: Seine Sammlung bildet das Herzstück des Leeum-Museums.
3. Philanthropie: Stiftungen wie die Samsung Foundation unterstützen bis heute Bildung und Kunst.
Mehr Artikel
Mehr Artikel
Alice Bensheimer Saal: Ein neuer Meilenstein im Rosengarten
Mozart, Gustav Mahler, Johann Wenzel Stamitz – viele der 45 Säle im Congress Center Rosengarten tragen die Namen berühmter Persönlichkeiten. Doch ein Saal hebt sich besonders hervor – nicht nur durch seine Architektur, Bauweise und Ausstattung, sondern vor allem durch...