
Alice Bensheimer Saal: Ein neuer Meilenstein im Rosengarten
Eine besondere Namensgeberin
Alice Bensheimer ist die erste Frau, nach der ein Saal im Congress Center Rosengarten benannt wurde – eine längst überfällige Anerkennung ihres Wirkens. Bereits vor über zehn Jahren wurde in Zusammenarbeit der m:con – mannheim:congress GmbH mit dem Gemeinderat und dem Aufsichtsrat beschlossen, erstmals eine Frau als Namensgeberin für einen der neuen Säle auszuwählen. Bis dahin trugen die Säle ausschließlich die Namen männlicher Persönlichkeiten.
Die Wahl fiel auf Alice Bensheimer, nachdem eine öffentliche Umfrage unter den Mannheimer Bürger*innen durchgeführt wurde. In einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sie sich gegen andere bedeutende Mannheimer Frauen wie Bertha Benz und Julia Lanz durch. Bastian Fiedler, Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH, betont: „Diese Entscheidung wurde ganz bewusst getroffen, um Alice Bensheimers herausragende Verdienste für soziale Gerechtigkeit und Frauenrechte zu würdigen.“
Im Mai 2023 haben die Bauarbeiten begonnen und ein gutes halbes Jahr später konnte das Richtfest gefeiert werden.
Wer war
Alice Bensheimer?
Alice Bensheimer (1864–1935) war eine zentrale Figur der Frauenbewegung und Sozialfürsorge in Mannheim. Ihr Einsatz in der Armenfürsorge führte dazu, dass sie als eine der ersten Frauen in Deutschland gleichberechtigt mit männlichen Armenpflegern für die Stadt Mannheim arbeitete. 1905 wurde sie in die städtische Verwaltung aufgenommen, ein bedeutender Erfolg für die Frauenbewegung. In den 1920er Jahren initiierte sie die Mannheimer Nothilfe, die Wohlfahrtsverbände vereinte und für Bedürftige Unterstützung organisierte.
Neben ihrem sozialen Engagement war Bensheimer eine treibende Kraft im Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) – dort war sie bis 1931 als Schriftführerin tätig. Nach der Einführung des Frauenwahlrechts 1918 setzte sie sich für politische Bildung ein. Doch in den 30er Jahren wurde ihre Arbeit als Jüdin totgeschwiegen und ihr Erbe geriet fast in Vergessenheit. Erst später wurde ihr Wirken durch Gedenkinitiativen anerkannt.
Architektur,
Ausstattung und
Funktionalität
Der Alice Bensheimer Saal im Rosengarten zeichnet sich durch seine unkonventionelle Lage über dem Mittelfoyer aus, eingebettet quasi im freien Luftraum zwischen Alt- und Neubau des Congress Center Rosengarten. Geplant vom Architekturbüro Schmucker & Partner und umgesetzt vom Generalunternehmen Diringer & Scheidel, vereint der Bau moderne Ingenieurskunst mit anspruchsvoller Architektur.
Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte die Übergabe im Februar 2025 ganze drei Monate früher als ursprünglich geplant erfolgen.
Der Saal verfügt über 600 Quadratmeter Grundfläche. Bei voller Nutzung finden bis zu 510 Personen im Plenum Platz. Darüber hinaus kann die Fläche bei Kongressen auch als zusätzliche Ausstellungsfläche genutzt werden, bietet erweiterte Cateringmöglichkeiten.
Der Alice Bensheimer Saal kann dank moderner Technologie in bis zu sechs Break-Out Rooms oder Workshop-Einheiten unterteilt werden. Besonders bei Kongressen, Konferenzen mit mehreren Parallelvorträgen oder interaktiven Weiterbildungen bietet diese Anpassungsfähigkeit große Vorteile. Grundlage hierfür ist das Trennwandsystem, das mit seinem variablen Schienensystem innerhalb kurzer Zeit eine effiziente Raumaufteilung ermöglicht. Gleichzeitig sorgen die Trennwände für eine optimale Schalldämmung, sodass parallele Sessions störungsfrei stattfinden können.
Interessante Zahlen zum Bau
• Anfang Bauarbeiten Mai 2023
• 160 Tonnen wiegt die Stahlkonstruktion des Saales
• 33.000 Meter Kabel wurden nur für die Medientechnik verlegt
• 27.000 Meter Kabel nochmal für Elektrotechnik wie Sicherheitsbeleuchtung und interne Verkabelung
• 3 Monate früher als geplant kann die Bauübergabe stattfinden
Female Network Breakfast

CEO Bastian Fiedler begrüßt die Teilnehmerinnen
Frauen aus der Region kamen zusammen, um sich auszutauschen, zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen. Ein besonderes Highlight war die Lesung der Autorin Britta Habekost, die eine Kostprobe aus ihrem neuen Roman gab – in dem der Alice Bensheimer Saal als Schauplatz eine Rolle spielt. Zudem teilten weitere Sprecherinnen ihre persönlichen Erfahrungen aus der Berufswelt und berichteten über Herausforderungen auf ihrem Weg.
Das Female Network Breakfast war ein Event von Frauen für Frauen – nicht nur auf der Bühne und unter den Teilnehmerinnen, sondern auch hinter den Kulissen. Das gesamte Organisationsteam war weiblich: von der Technik über die Projektleitung und das Marketing bis hin zum Catering. Das durchweg positive Feedback zeigt, wie wichtig solche Netzwerktreffen sind.
Feierliche Eröffnung und weitere Veranstaltungen
Die Begrüßung erfolgte durch Christian Specht, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, sowie Bastian Fiedler, Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH. Die Gäste erwartete ein vielseitiges Programm mit Beiträgen von Dr. Livia Cotta, Geschäftsführerin der Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, der Autorin Britta Habekost sowie Prof. Dr. Heidrun Kämper, Professorin an der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim und am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache.
Die ersten großen Veranstaltungen lassen nicht lange auf sich warten: Vom 23. bis 26. April 2025 findet die 91. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) im Congress Center Rosengarten statt. Für dieses Jahr werden rund 8.000 Besucher erwartet.
Mit der Eröffnung ist der Alice Bensheimer Saal nun fester Bestandteil des Congress Centers Rosengarten und eine Bereicherung für die moderne Veranstaltungslandschaft der Rhein-Neckar-Region.
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